1. Vom einen ins andere Extrem: Über- und Unpünktlichkeit
Eigentlich weiß es jeder, zu spät zu einem Vorstellungsgespräch zu kommen, ist ein No-Go. Aber auch das andere Extrem, überpünktlich zu erscheinen, ist nicht viel besser. Sie fragen sich, warum? Ganz einfach, wenn Sie zum Beispiel 20 Minuten vor Ihrem Termin am Empfang stehen, wird sich der Personaler höchstwahrscheinlich unter Druck gesetzt fühlen Sie schnellstmöglich zu begrüßen. Mit so einem negativen, wenn auch vielleicht unterbewusstem, Gefühl, möchte niemand ins Gespräch starten. Zudem könnte es so wirken, als hätten Sie nichts anderes zu tun. Deshalb sollten Sie lieber nochmal eine Runde um den Block gehen oder in einem Café um die Ecke warten.
Anmerkung: Nutzen Sie die Zeit, falls Sie zu pünktlich sind und machen Sie sich noch einmal über das Unternehmen schlau. Gehen Sie noch einmal Ihre Wechselgründe durch oder überlegen Sie sich Fragen, welche Ihnen wichtig sind.
2. Der erste Eindruck zählt
Nicht nur das äußere Erscheinungsbild entscheidet über den ersten Eindruck. Mindestens genauso wichtig ist auch das Verhalten. Daher ist es wichtig, schon beim ersten Kontakt z. B. mit dem Sekretariat stets freundlich und professionell aufzutreten.
Hinsichtlich Dresscode gilt, lieber zu Business als zu Casual. Achten Sie dabei auf die Branche, für welche Sie sich bewerben. Je nach dem fällt der Dresscode eher konservativer oder lockerer aus. Sollten Sie über Paul Newstone ein Gespräch bei einem Unternehmen haben, werden wir Sie hierzu beraten.
3. Unvorbereitet und mit mangelndem Interesse erscheinen
Einer der meistgenannten Bewerbungstipps ist, sich vorab über das entsprechende Unternehmen sowie die Stelle zu informieren. Es gibt kaum etwas Schlimmeres als eine banale Antwort auf die Frage „Was wissen Sie über unser Unternehmen?“ zu geben. Informieren Sie sich also vor dem Vorstellungsgespräch über die Produkte und Services des Unternehmens und idealerweise auch dessen Stellung im Markt (Marktführer etc.).
Wenn Sie sich in einer Abteilung im Finanzbereich bewerben, machen Sie sich ein Bild über die Unternehmenszahlen aus dem Bundesanzeiger oder Unternehmensregister. Machen Sie sich ein Bild über unternehmenskulturelle Themen, wenn Sie sich für den HR Bereich interessieren usw. .
Außerdem sollten Sie nochmal genau die Stellenbeschreibung lesen und Ihre Fähigkeiten und Kompetenzen den Anforderungen zuordnen. Ziehen Sie Parallelen und überprüfen Sie, was Ihnen davon ggf. fremd ist und seien Sie ehrlich im Gespräch.
4. Inhaltsloses Gerede und unsinniger Small Talk
Viel hilft nicht immer viel. Wer zu gesprächig im Bewerbungsgespräch ist, erweckt schnell den Eindruck unprofessionell zu sein und sich nicht auf die wesentlichen Dinge konzentrieren zu können. Small Talk zu Beginn des Gespräches und um das Eis zu brechen, ist natürlich gut, aber bitte nur in Maßen. Bitte vergessen Sie nicht, dass es sich um ein Bewerbungsgespräch handelt und Ihr Gegenüber nicht Ihre beste Freundin oder Ihr bester Freund ist.
5. Standardphrasen aufzählen ohne konkrete Beispiele
Personaler hören tagtäglich die gleichen Phrasen, wie teamfähig, flexibel, belastbar und so weiter. Diese also nur aufzuzählen bringt Ihnen herzlich wenig. Dies gilt im übrigens auch für Ihren CV. Sie können diese natürlich erwähnen, aber sollten jeden Punkt mit konkreten Beispielen belegen, die zeigen, wie Sie persönlich dazu gekommen sind. Untermauern Sie das gerne mit einem Beispiel. Achten Sie dabei darauf, diese Themen so kurz und prägnant wie möglich zu formulieren, da Unternehmen meistens einen begrenzten Zeit Slot für Bewerbungsgespräche einplanen.
6. Den Konjunktiv so weit wie möglich vermeiden
Seien Sie selbstsicher und unterstreichen Sie Ihre Selbstsicherheit gerne, mittels Ihrer Rhetorik. Versuchen Sie "Ich hätte, wäre, täte, könnte, würde, vielleicht etc." zu vermeiden. Versuchen Sie anstelle dessen hinter Ihren Taten und für Ihre künftigen Handlungen einzustehen indem Sie Formulierungen wie "Ich habe es gemacht. Ich werde es erreichen. Ich verfolge diese Ziele. Die Kenntnisse fehlen mir aber bilde mich aktuell in folgenden Bereichen weiter... ." etc. .
7. Keiner mag Schlaumeier
Natürlich möchte das Unternehmen mit einer Neueinstellung auch andere Sichtweisen und Ideen einbringen. Das Vorstellungsgespräch ist jedoch nicht der richtige Zeitpunkt, um all Ihre Kritikpunkte und Verbesserungsvorschläge anzubringen. Sollten Sie direkt danach gefragt werden, können Sie ein paar ausgewählte Punkte nennen, aber auch hier bitte in Maßen. Versuchen Sie ausserdem nicht Ihren Gegenüber hinsichtlich richtig und falsch zu belehren. Drücken Sie sich möglichst objektiv und sachlich aus.
Stellen Sie sich vor, eine dritte unbeteiligte Person sitzt im Bewerbungsgespräch dabei. Beispielsweise der Personalberater, welcher Ihre Worte mitschreibt. Wenn es zu dem Punkt kommt, dass Sie Ihren Gegenüber durch den Lebenslauf führen und dabei unter anderem Ihrem Wechselgründe und Kenntnisse nennen, sollte Ihr Gesagtes wie eine sehr sachliche und weitestgehend objektive Zeitung zu lesen sein.
Versuchen Sie an der Stelle Ihres Gespräches Subjektivität möglichst zu vermeiden.
Insbesondere bei den Wechselgründen sollten Sie versuchen, Emotionen zurückzuschrauben. Erklären Sie diese sachlich und informativ.
8. Nobody is perfect: Keine Schwächen nennen
Obwohl es eine Standardfrage in Bewerbungsgesprächen ist, haben viele Bewerber Schwierigkeiten Ihre Schwächen zu nennen. Machen Sie sich im Voraus darüber Gedanken und legen Sie sich eine Antwort zurecht. Keine Schwächen nennen zu können, zeugt nämlich von mangelnder Selbstreflexion.
9. Ich habe keine Fragen!
Gegen Ende des Vorstellungsgespräches werden Sie eigentlich fast immer gefragt, ob Sie noch Fragen haben. Sagen Sie dann niemals „Nein“. Das zeugt zum einen von mangelndem Interesse und zum anderen unzureichende Vorbereitung. Legen Sie sich also schon vor dem Gespräch ein paar mögliche Fragen zurecht, die möglichst inhaltliche Dinge und die Arbeit an sich betreffen. Allgemeine Fragen zur Kantine, Urlaubstage, Sonderleistungen oder zum Jahresbonus sind hier (im Erstgespräch) nicht angebracht.
Teilen Sie dem Unternehmen am Ende eines Gespräches Ihre offene Meinung mit. Sagen Sie gerne, dass Ihnen die Ansprechpartner sehr sympathisch waren, die inhaltlichen Themen auf Ihr Interesse stiessen (natürlich nur wenn dies auch der Wahrheit entspricht) und fragen Sie, welche weiteren Schritte nun geplant sind oder mit welchen Sie zu rechnen haben.
10. Übertriebene Forderungen stellen
Zuletzt ist es wichtig sich auch über seine Forderungen, was das Gehalt betrifft, im Klaren zu sein und keine überzogenen Ansprüche zu stellen. Hilfreich ist es hierbei immer, sich zunächst über Ihren eigenen Marktwert klar zu werden. Forderungen bezüglich eventueller Zusatzleistungen, wie einem Dienstwagen oder Boni, sind in einem ersten Bewerbungsgespräch auch noch nicht angebracht. Eine überzogene Gehaltsangabe, kann in wenigen Sekunden darüber entscheiden, ob Sie ein weiteres Gespräch bekommen. Daher ist dieser Punkt sehr wichtig zu beachten.
Fazit
Am Ende hat jeder seine individuellen Stärken und Schwächen. Daher ist wichtig, ebenso individuell auf die Defizite bei Bewerbungsgesprächen einzugehen. Ihr Berater von Paul Newstone steht für Sie zur Verfügung. Wichtig ist, dass Sie generell im Bewerbungsgespräch immer Sie selber bleiben und sich nicht "künstlich" verstellen.
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